Auga Hjarðar – Das Auge der Herde
In dieser Seminarreihe ist das Auge und die Darstellung der Herde, Mittelpunkt. Die Herde ist das große Auge, welches aus vielen Perspektiven und Persönlichkeiten heraus eine Situation darstellen kann. Die Herde ist ehrlich und direkt, sie spricht auch Themen an, die am liebsten für immer ignoriert worden wären. Die Darstellung der Herde öffnet den Geist und erweitert den Blick für das Große und Ganze. Den Teilnehmern wird damit eine Sicht von außen, innen und dem Gegenüber ermöglicht.
Bedeutung und Herleitung des Namens
Die Tradition der Verehrung von Pferden ist auf die Kelten zurückzuführen. In vielen keltischen Mythen werden Pferde mit Göttinnen wie Epona oder Macha verbunden und stehen für übernatürliche Wahrnehmung, Geschwindigkeit und Übergänge zwischen Welten.
Pferde galten als die Boten der Götter und stehen symbolisch für übernatürliches Sehen, Reisen zwischen den Welten und schamanische Visionen. Pferde spielen eine große Rolle in Ritualen und Weissagungen vor allem in germanischen Stämmen hielten die Pferde eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, sie galten mitunter als heilige Wesen und wurden für Weissagungen und religiöse Rituale genutzt.
Pferde waren auch Orakeltiere dabei ließ man das Orakelpferd über Runen schreiten und je nachdem wie das Pferd trat, oder in welche Richtung es sich bewegte wurden die Zeichen interpretiert. Ein weiteres Ritual war das Schreiten durch ein Tor, eine Tür, einen Übergang. Wenn es zögerte oder sich abwandte, war es ein schlechtes Omen – wenn es mutig hindurch ging, war es ein gutes Zeichen. Auch das Verhalten des Orakelpferdes wurde gedeutet – Schnauben und Kopfschütteln wurde als Warnung verstanden. Ruhig und gelassen war die göttliche Bestätigung einer Entscheidung. Eine plötzliche Bewegung oder Stampfen wurde mit der Ankündigung eines Unheils in Verbindung gebracht. Unter anderem hieß es, dass das Orakelpferd den Willen Odins vermitteln konnte.
Auga Sleipnis (das Auge Sleipnirs)
„Sehen mit den Pferden“ – mit spirituellen Augen sehen, in andere Welten blicken, Verbindung mit der Weisheit uralter Wesen.
Die Weisheit Sleipnirs – mit dem Blick eines göttlichen Reittiers sehen. Sleipnir gilt als Brückenwesen zwischen den Welten (Seelenführer) und ist Odins, achtbeiniges Pferd, mit welchem Odin zwischen den Welten reist. Damit steht Auga Sleipnirs für transzendentale Sicht und übermenschliche Weisheit. Der Blick zwischen den Welten: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Auga Sleipnis ist ein Portal in andere Realitäten – Vergangenheit, Zukunft, Anderswelt. Auga Sleipnis beschreibt eine erweiterte, übermenschliche, göttliche Wahrnehmung und die Fähigkeit das Unsichtbare zu sehen.
In der Numerologie stehen die acht Beine von Sleipnir für Unendlichkeit, göttliche Ordnung und Balance zwischen den Welten und die Fähigkeit verschiedene Ebenen gleichzeitig wahrzunehmen.
Auga Hjarðar – Das Auge der Herde / Sjón Hjarðar – Die Sicht der Herde
Das Sehen durch die Gemeinschaft, die Herde, die Sippe – symbolisiert die kollektive Weisheit der Vorfahren, das Gemeinschaftsgefühl, die Fähigkeit aus der Perspektive vieler zu sehen und ein Bewusstsein, dass über das Individuum hinausgeht. Bei den Kelten war die Sippe nicht nur die Familie, sondern die soziale und spirituelle Gemeinschaft. Das Individuum betrachtete sich als ein Glied in einer Kette von Vorfahren, gegenwärtigen und Nachkommen. Auga Hjarðar steht dafür, mit dem Bewusstsein all jener zu sehen, die vor einem kamen und nach einem kommen werden. Das Sehen durch das kollektive Bewusstsein. Sjón Hjarðar kann übersetzt werden in, die Augen Vieler – die Sicht einer gesamten Gruppe.
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